FELIPE BOU

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Nach der Lizentiatur in Rechtswissenschaften 1990 vervollkommnet der spanische Bass-Sänger Felipe Bou seine Gesangsstudien mit Antonio Blancas und Alfredo Kraus und erzielt gleichzeitig seine höchsten Preise auf mehreren nationalen und internationalen Gesangs-Wettbewerben.

Seine Opern-Karriere beginnt 1994 mit Marina im Teatro Arriaga in Bilbao, vier Jahre später auf internationaler Ebene mit Les Pêcheurs de Perles im Théâtre du Capitole in Toulouse. 2000 findet er Anerkennung durch seine Teilnahme an der Produktion zum 100-jährigen Jubiläum von Tosca an der Opera di Roma zusammen mit Pavarotti, Zeffirelli und Domingo.

Ein Jahr später erntet er Erfolg beim ersten Auftritt in der Rolle des Raimondo in Lucia di Lammermoor an der Düsseldorfer Oper. Er wird deshalb noch im selben Jahr bei den Bregenzer Festspielen zum Auftritt in La Bohème geladen, wo er die fast ein dutzend Mal interpretierte Rolle von Colline übernimmt. In Düsseldorf debĂĽtiert er ebenfalls mit Ramfis aus Aida.

2003 tritt er zum ersten Mal als Frère Laurent in Roméo et Juliette in Tokio auf sowie als Conte Rodolfo in La Sonnambula, Neuauffuehrung an der Leipziger Oper. Im Jahre darauf debütiert er, abwechselnd mit José von Dam, am Teatro Real in Madrid in der Rolle des Don Pasquale.

2005 lenkt er auf sich die Aufmerksamkeit als einziger nicht-italienischer Sänger in der Rolle des Sparafucile aus Rigoletto mit dem ersten Sänger Leo Nucci bei einer Tournee des Teatro Regio di Parma nach Mexiko. Sein Erfolg bringt ihn 2006 als Ferrando, in Il Trovatore, zu dem berühmten Verdi-Festival nach Parma. Noch im selben Jahr beginnt eine mehrfache Zusammenarbeit mit dem Concertgebouw in Amsterdam.

2007/2008 feiert ihn das Publikum in der neuen Rolle als Die Vier Bösewichte in Les Contes D’Hoffmann mit dem Bühnenbild von Lindsay Kemp und in Koproduktion mit Perelada, San Sebastián und Santander. Er debütiert ebenfalls als Creonte in Medea im Teatro Massimo di Palermo, als Oroveso in Norma in Palma de Mallorca und als Massimiliano in I Masnadieri bei den Zvolener Schloßspielen (Slowakei).

In den letzten Saisons debütiert er mit viel Erfolg als Basilio in Il Barbiere di Siviglia an der Wiener Staatsoper, als Balthazar in La Favorite von Hugo de Ana in Santiago de Chile, und als Marke in Tristan und Isolde, als Filippo II in Don Carlo, und als Fasolt in Das Rheingold in Oviedo, beginnt er ihre wiederholte Zusammenarbeiten als Colline mit dem Teatro del Maggio Musicale Fiorentino, sowie kehrt er wieder zum Verdi-Festival in Parma, und nimmt er an Tourneen in Peking und Maskat teil, immer samt Leo Nucci und mit dem Rigoletto von Teatro Regio di Parma.

In seinem breiten Opernrepertoire erntet er ebenfalls Erfolge wie in Evgeni Onegin (Gremin), L’Incoronazione di Poppea (Seneca) oder Die Zauberflöte (Sarastro). Zugegen in den wichtigen spanischen Theatern ist seine Mitarbeit an europäischen Theatern und Festivals wie von Genua, Piacenza, Frankfurt, Straßburg, Montpellier, Nizza, Avignon, Lüttich, St. Gallen und Orange hervorzuheben.

Zu seinen Aufnahmen zählen die Opern Turandot und Gianni Schicchi (Naxos) sowie Merlin von Albéniz, zs. mit Plácido Domingo (Decca), DVD-Aufnahmen mit D.Q. mit La Fura dels Baus und Don Giovanni von Calixto Bieito, beide von Teatre del Liceu, Barcelona sowie die Regie von Giancarlo del Monaco von La Bohème von Teatro Real, Madrid und La Vida Breve von Palau de les Arts, Valencia unter der leitung von Lorin Maazel, und selbst Rigoletto, noch ein mal samt Leo Nucci, von ABAO.

Felipe Bou entfaltet ebenfalls eine vielseitige Aktivität als Konzertist, wobei seine Interventionen in Stabat Mater (Rossini) beim Festival zu Saint-Denis, Paris, mit dem Französischen Nationalorchester, die Messa per Rossini beim Festival Radio France-Montpellier, die Neunte Symphonie (Beethoven) im Palau de la Música in Valencia, und La Damnation de Faust am Festival de Música auf den Kanaren hervorzuheben sind.